Tenderings- und Schwarzer Weg: Nachhaltige Lösung für Verkehrssituation gefordert
Hünxe. Die Wirtschaftswege Tenderingsweg und Schwarzer Weg bei Bruckhausen werden tagtäglich von Pendlern als Abkürzung zwischen der B 8 und der L 1 genutzt. Dabei beklagen Anwohner sowie Auto- und Radfahrer regelmäßig zu hohe Geschwindigkeiten und rücksichtsloses Fahren einiger Verkehrsteilnehmer. Tatsächlich geschehen immer wieder kleinere Unfälle auf den beiden schmalen Straßen, die für keinen starken Verkehr ausgelegt sind. Noch im Juni 2020 wurde eine dreitägige Verkehrszählung durchgeführt: Insgesamt wurde der Tenderingsweg in diesen drei Tagen von 12.293 Fahrzeugen, davon 604 Zweirädern, 11.632 PKW, 42 LKW und 15 Lastzügen befahren. Ein Viertel hat die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h überschritten; im Spitzenwert sogar weit über 100 km/h.
Als eine erzieherische Maßnahme hat die Gemeinde Hünxe nun ein sogenanntes „Dialog Display“ am Tenderingsweg platziert, wie die Bruckhausener SPD-Ratsherren Horst Meyer, Jan Scholte-Reh, Thorben Braune und Marcel Krause berichten. Das Display gibt den ankommenden Autofahrern ein Feedback und zeigt je nach Geschwindigkeit einen grünen, fröhlichen oder einen roten, traurigen Smiley. „Wir sind der Gemeinde für die Anschaffung und Aufstellung des Dialog Display dankbar. Wer zu schnell fährt, bekommt ein unmittelbares Feedback und tritt eher auf die Bremse als auf das Gaspedal“, so die vier Sozialdemokraten. Darüber hinaus habe die Gemeinde bereits im letzten Jahr mehrere Verkehrsinseln am Tenderingsweg und am Schwarzen Weg als Hindernisse installiert. Bei Gegenverkehr muss der Autofahrer abbremsen, sonst kommt er nicht durch. Zusätzlich versprach die Gemeinde der Politik und den Anwohnern, in den nächsten Wochen weitere Begrenzungspfähle entlang des Tenderingswegs zu setzen, um die Straßenbreite weiter zu verengen und Geschwindigkeit rauszunehmen.
„Wir hoffen, dass alle Maßnahmen zusammen zu einer dauerhaften Geschwindigkeitsreduktion und damit besseren Verkehrssituation für alle Betroffenen führen werden“, so Meyer, Scholte-Reh, Braune und Krause. „So zeigt das Dialog Display bereits Wirkung. Doch leider zeigen einige Auto- und LKW-Fahrer nach wie vor völlig unbeeindruckt von dem Dialog Display, wie uns die Anwohner am Tenderingsweg enttäuscht berichten. Sie fahren trotzdem schneller als die erlaubten 50 km/h und wer bei den Inseln abbremsen musste, der tritt danach wieder auf’s Gas. Zudem kommt es durch die Verkehrsinseln immer wieder zu Fast-Zusammenstößen im Begegnungsverkehr. Die Gemeinde Hünxe hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles gemacht, um die Interessen ihrer Bürger zu schützen und die Verkehrssicherheit zu verbessern“, loben die vier.
„Jetzt sind der Landrat und der Kreis Wesel als zuständige Straßenverkehrsbehörde gefragt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit muss auf Tempo 30 herabgesenkt und ihre Einhaltung regelmäßig kontrolliert werden. Das kann die Gemeinde Hünxe aber leider nicht allein entscheiden. Für eine nachhaltige Lösung steht der Kreis Wesel in der Verantwortung“, erklären die SPD-Ratsmitglieder und wenden sich daher in einem Schreiben an den Landrat und an die SPD-Kreistagsfraktion, sich hier im Sinne der Anwohner und Verkehrsteilnehmer einzusetzen. Durch Tempo 30 würde nicht nur das Risiko von Unfällen und Fast-Unfällen stark vermindert, sondern auch die Anwohner würden vor den Lärmemissionen geschützt werden. Zudem würde die ohnehin bereits angegriffene Substanz der Wirtschaftswege entlastet werden, die die Gemeinde auf eigene Kosten Instand halten muss. „Für den Anfang helfen auch regelmäßige, unangekündigte Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei. So begrüßenswert Geschwindigkeitskontrollen durch sogenannte ‚BoP‘ und Polizeipersonal am Sternweg oder am Hunsdorfer Weg sind, so unverständlich ist es, dass keine konsequenten Kontrollen am Tenderingsweg und Schwarzen Weg durchgeführt werden, wo der Kreis bereits selbst durch seine Verkehrszählungen häufige Geschwindigkeitsüberschreitungen nachgewiesen hat. Erst wenn’s dem Geldbeutel weh tut oder sogar Punkte in Flensburg gibt, wird sich bei dem einen oder anderen ein Lerneffekt einstellen. Das hat auch nichts mit ‚Wegelagerei‘ zu tun, wie bereits in den Vorjahren in der Kreisbehörde inoffiziell kommentiert wurde. Es geht um die Durchsetzung von geltendem Straßenverkehrsrecht“, schließen die Ratsmitglieder.