SPD Hünxe nimmt soziale Klimaanpassung in den Blick
Der Klimawandel ist in der Gemeinde Hünxe zu spüren, wie die Hitzebelastungen der vergangenen Wochen deutlich machten. Vor allem für die Gesundheit von Kleinkindern und älteren Menschen bergen die klimatischen Veränderungen Risiken. Die Hünxer Sozialdemokraten bringen deshalb zwei Vorschläge für die soziale Klimaanpassung in die Diskussion. Zum einen soll ein sogenannter Hitzeknigge als Broschüre niedrigschwellig Informationen zum Selbstschutz bei Hitzeextremen bereitstellen. Zum anderen schlägt die SPD-Ratsfraktion vor, dass Förderungen zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen wie Pflegeheimen, Kitas und Schulen geprüft werden.
„Der menschengemachte Klimawandel schafft Herausforderungen in allen Lebensbereichen. Ein wichtiger Bereich dabei ist der Schutz der menschlichen Gesundheit. Ältere Menschen aber auch Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit bestimmten Krankheiten wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind durch extreme Hitze besonders gefährdet. Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sehen wir deshalb als eine Aufgabe der kommunalen Sozialpolitik“, erklärt der Hünxer SPD-Ratsherr Benedikt Lechtenberg.
Mit dem „Hitzeknigge“ soll die Gemeinde Hünxe eine einfache und konkret formulierte Hilfe für die Bevölkerung im Umgang mit Hitzebelastungen zur Verfügung stellen. Die Broschüre ist eine kostenfreie Vorlage des Umweltbundesamtes und muss lediglich von der Gemeinde Hünxe mit ihrem Logo und ihren Kontaktinformationen angepasst werden. Der Hitzeknigge benennt Hitzegefahren, gibt Empfehlungen zum Hitzeschutz, macht Angebote zur Beobachtung der eigenen Verhaltensweisen und gibt Anregungen zur Veränderung. Er kann sowohl digital als auch gedruckt veröffentlicht und unter anderem in Geschäften, Arztpraxen, Pflegeinrichtungen und Schulen ausgelegt werden.
Mit ihrem zweiten Vorschlag zielen die Sozialdemokraten auf ein Förderprogramm zur sozialen Klimaanpassung des Bundesumweltministeriums. Soziale Einrichtungen sollen darin unterstützt werden, akute klimatische Belastungen abzumildern und umfassende Vorbereitungen zur Verringerung zukünftiger klimatischer Belastungen vornehmen. Damit sollen auch die Bedingungen für die Arbeit und Betreuung sowie den Aufenthalt in sozialen Einrichtungen verbessert werden können. „Soziale Einrichtungen sind unter anderem Pflege- und Altenheime, ambulante oder stationäre Pflegedienste, Kindertagesstätten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Breitensportvereine und Bibliotheken. In der Gemeinde Hünxe könnten daher zahlreiche Einrichtungen von diesen Fördermöglichkeiten profitieren. Hier gilt es zu prüfen, ob und inwiefern die Gemeinde die Förderung nutzen kann“, so Lechtenberg. Das Förderprogramm soll nach Angaben der Bundesregierung nach einer erfolgreichen Laufzeit von 2020 bis 2023 weitergeführt werden. Die Gemeinde solle sich beim Projektträger registrieren, um rechtzeitig über den Beginn der Möglichkeit der Antragstellung und die Förderkonditionen informiert zu werden.
Aus Sicht der SPD Hünxe betrifft die Klimaanpassung alle Handlungsfelder der Kommune. Mit ihrem Antrag möchten die Sozialdemokraten daher auf bereits beschlossene Maßnahmen aufsatteln und eingeschlagene Wege sinnvoll ergänzen. In diesem Zusammenhang verweist das Bruckhausener SPD-Ratsmitglied und Sprecherin im Sozialausschuss Mendina Scholte-Reh auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019. Demnach sollen Klimaschutz-Workshops durchgeführt werden, in denen etwa zu den Themen Bauen, Verkehr und Infrastruktur konkrete Zielvorgaben entwickelt werden soll. Wegen der Personalwechsel und derzeitigen Vakanz der Position des Klimaschutzmanagers blieb dieses Vorhaben bisher unerfüllt. „Wir müssen Klimaschutz und Klimaanpassung als Querschnittsaufgabe sehen und soziale Herausforderungen mitdenken. Die Dringlichkeit des Themas liegt auf der Hand. Werden die Workshops auf die Beine gestellt, sollten Herausforderungen und Lösungen bei der sozialen Infrastruktur und dem Gesundheitsschutz mitgeplant werden. Dabei kann die Erstellung sogenannter Hitzeaktionspläne mitberaten werden“, so Scholte-Reh abschließend.
Hier kann der Antrag nachgelesen werden: