SPD in Hünxe trauert um ehemaligen Vorsitzenden
Die Hünxer Sozialdemokraten trauern um ihr langjähriges Mitglied Karlheinz Dvorak, der im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Der in Dinslaken-Lohberg geborene Sozialdemokrat und Gewerkschafter verbrachte seine Kindheit in den Nachkriegsjahren in einer Bergarbeitersiedlung. Der Lebensweg für die dort aufwachsenden Kinder war vorgeprägt: Vater war Bergarbeiter und die Jungen sind automatisch in den Bergbau gegangen. So begann auch Karlheinz Dvorak mit 14 Jahren seine Lehre im Schacht Lohberg.
Nach einem Einsturzvorfall unter Tage, der ihn die zum Teil lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen vor Augen führten, orientierte sich Dvorak mit 18 Jahren um und übernahm verschiedenen Hilfsarbeitertätigkeiten in Dinslakener Fabriken. Als er eine Stelle als Kranführer erhielt, trat er gleichzeitig auch der IG Metall bei – so gehörte sich das unter den Kollegen. Mit dem starken Gerechtigkeitssinn Dvoraks und aufgrund seines scharfen Verstandes, wurde er mit 26 Jahren zum Vertrauensmann und stieg in eine gewerkschaftliche Karriere ein. Mit 27 Jahren trat Dvorak der SPD bei.
Dvorak absolvierte einen juristischen Weiterbildungslehrgang und schließt 1970 einen Ausbildungsvertrag beim Deutschen Gewerkschaftsbund ab. Ein Jahr später arbeitete er dort bis zum Ruhestand im Jahre 2004 als Rechtssekretär. Genau in dieser Arbeit „für den kleinen Mann“ konnte Dvorak seine argumentative Stärke und seinen Scharfsinn einsetzen. Dvorak schien hier seine Berufung gefunden zu haben und gewann viele Rechtsstreitigkeiten für seine Kollegen.
Von 1981 bis 1986 bekleidete Dvorak neben seinem Vollzeitberuf das Ehrenamt des Ortsvereinsvorsitzenden der SPD in Hünxe. Von 2014 bis 2019 leitet er die Arbeitsgemeinschaft der Seniorinnen und Senioren (AG 60plus) der SPD Hünxe.
„Karlheinz Dvorak bleibt als streitbarer Genosse in Erinnerung, der immer mit Rat zur Seite stand und in Diskussionen gerne mit einem schelmischen Lächeln provozierte, um zum Nach- und Weiterdenken anzuregen. Dass Demokratie nicht selbstverständlich ist, ist wohl keiner anderen heute lebenden Generation noch so bewusst wie der von Karlheinz Dvorak. Deshalb war es ihm ein Herzensanliegen, Dinge immer wieder zu hinterfragen und sich für die Verbesserung des Lebens in unserer Gesellschaft einzusetzen. Im Großen wie im Kleinen“, erklärt Hünxer SPD-Chef Jan Scholte-Reh.