SPD im Kreistag Wesel fordert schnelle Konzeption zum Niederrheinrad
Die Mobilitätswende herbeizuführen ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Die SPD sieht mit einem kreisweiten Leihradsystem (Niederrheinrad) den nächsten Meilenstein bei der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes im Kreis Wesel, so Dr. Peter Paic, stv. Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Für die mobile Infrastruktur des Kreises Wesel ist das Konzept der Mobilstationen an den Verkehrsknotenpunkten (i. d. R. Bahnhöfe im Kreisgebiet) von zentraler Bedeutung. Eine solche Station ist ein im Personenverkehr genutzter Verknüpfungspunkt zwischen verschiedenen Verkehrsträgern, und bietet so eine Erweiterung in der Park-and-Ride-Idee. Darüber hinaus ist es eine wertvolle Weiterentwicklung der Übergangspunkte von Carsharing, Bikesharing oder dem privaten Rad.
An den Mobilstationen gilt es das sichere Unterstellen des privaten Rads zu gewährleisten und um das Leihradsystem zu erweitern. Nur wenn Fahrgäste sich sicher sein können, lückenlos ohne Auto dorthin zu gelangen, wo sie hinwollen, kann eine Verkehrswende gelingen.
Das Fahrrad ist ein unabdingbarer Baustein eines Mobilitätskonzeptes und verbindet Verkehrsknotenpunkte. Nur wenn alle Säulen vorhanden sind, funktioniert ein Start-Ziel-Netz, das den ÖPNV ergänzt und verbessert.
„Mit einem Leihradsystem für den Alltag betritt der Kreis Wesel Neuland. Das System soll Wohngebiete und Einkaufszentren, Gewerbegebiete, Bahnhöfe und zentrale Bushaltestellen miteinander verbinden. Damit es möglich wird, auch dann noch nach Hause zu kommen, wenn der letzte Bus gefahren ist. So ist beispielsweise auch möglich den Wochenendeinkauf ohne Auto zu bewältigen“, so Dr. Doris Beer, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion.
Dazu strebt der Kreis Wesel ein gefördertes Modellprojekt an. Hierin sollen die Anforderungen der 13 Städte und Gemeinden zusammengeführt und erprobt werden.
Erste positive Erfahrungen gibt es aus den ländlichen Eifel- und dem Rhein-Sieg-Kreis. Diese Erfahrungen kombiniert mit dem auf den Tourismus ausgelegten Leihradsystem „Tourismus Niederrhein“ gilt es zu bündeln.
Mit Erstaunen nahm die SPD im Ausschuss für Mobilität und Verkehr die Argumentation der Grünen zur Kenntnis, nach der sie Leihfahrräder in einer ländlichen Region nicht für erforderlich hält. Zuerst sollen Radwege gebaut werden und erst danach soll sich mit dem Thema Leihräder befasst werden.
Dieses Vorgehen stößt bei der SPD auf Widerstand: „Wir wollen nicht eins nach dem anderen planen und umsetzen, sondern beides parallel vorantreiben, so Gabi Wegner von der SPD-Kreistagsfraktion.
Vor diesem Hintergrund fordert die SPD-Kreistagsfraktion unverzüglich mit den Arbeiten an einem gemeinsamen Konzept „Niederrheinrad“ von Kreis, Kommunen und der Tourismus Niederrhein zu beginnen.