SPD Hünxe begrüßt Vorschlag für Tempo 30: neue Dorfgeschwindigkeit bringt Vorteile
In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr der Gemeinde Hünxe schlägt die Verwaltung vor, dass Tempo 30 in Hünxe und Drevenack einzuführen. Den Vorstoß begrüßen die Sozialdemokraten, die im letzten Jahr eine Marktplatz-Aktion zum Thema gemacht und sich mehrfach für eine Temporeduzierung in Drevenack eingesetzt haben.
„Höhere Verkehrssicherheit, weniger Lärm und mehr Aufenthaltsqualität – Tempo 30 kann unsere Dörfer lebenswerter machen“, erklärt der Hünxer SPD-Ratsherr Benedikt Lechtenberg. Bereits im Oktober 2023 trafen sich Bürgermeister Dirk Buschmann und Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth auf Einladung von Lechtenberg mit Anwohnern an der Ecke Alte Weseler Straße / Stallbergweg in Hünxe. Vor Ort wurden brenzlige Verkehrssituationen nicht nur geschildert, sondern auch beobachtet. Von einer Temposenkung erhoffen sich die Anwohner einen ruhigeren Verkehrsfluss. Auch Eltern, deren Kinder das Dorf zum Schulzentrum Hünxe durchqueren oder an den Haltestellen Richtung Dinslaken warten, versprechen sich davon mehr Sicherheit gegen Raserei.
Großen Zuspruch zum Thema erfuhren die Sozialdemokraten außerdem bei ihrem letzten Hünxer Marktplatzgespräch im November. Auf einer Strichliste gingen fast nur Markierungen für eine Temporeduzierung im Ortsteil Hünxe ein. Auch bei einer Online-Umfrage sprach sich die Mehrheit für 30 Stundenkilometer als Regelgeschwindigkeit im Dorf aus. „Viele Befragte sagten, dass es die Verkehrssicherheit für Kinder und ältere Menschen erhöht. Zeitverluste auf den kurzen Strecken im Dorf befürchtete zudem kaum jemand“, so Lechtenberg.
Tempo 30 sei für Hünxe außerdem keine Unbekannte, denn alle Wohnstraßen seien bereits 30er Zonen oder verkehrsberuhigte Bereiche, nur die Hauptstraßen nicht. Mit der Neugestaltung der Hünxer Ortsmitte sei auf Höhe des Marktplatzes zudem ein sogenannter Shared Space, wie am Berliner Tor in Wesel, geplant. Davor und danach müsse dann bereits auf 30 abgebremst werden. Durch Parkplätze und ein Seniorenheim auf der Alten Weseler Straße, eine Kita und Verkehrsinseln auf der Alten Dinslakener Straße könne man ohnehin nicht durchgängig 50 fahren. „Die Dorstener Straße wird von manchem gerne als Rennstrecke genutzt. Hierzu gab es in den letzten Jahren immer wieder Beschwerden wegen zu schnellen Fahrens. Tempo 30 kann hier Abhilfe schaffen. Die vielerorts in der Gemeinde schon erfolgreich eingesetzten Dialog-Displays werden helfen, Geschwindigkeitsübertritte auch bei der neuen Dorfgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern zu verringern“, schätzt Lechtenberg.
Auch für Drevenack wäre Tempo 30 ein Gewinn, ist sich Waltraud Schilling sicher, die für die SPD im Rat sitzt: „Seit mehr als fünf Jahren kämpfen wir für eine Temposenkung auf der Hünxer Straße. Bisher lehnte der Kreis Wesel als zuständige Behörde jedes Mal ab. Den Vorstoß der Gemeindeverwaltung, das Thema anzugehen, ist richtig. Von der Bundespolitik kamen außerdem positive Signale, denn der Bundestag hat im letzten Jahr eine Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes beschlossen. Ländern und Kommunen werden damit mehr Entscheidungsräume für die Einführung von Tempo 30 eröffnet. Wir wollen alle im Blick haben, die auf unseren Straßen unterwegs sind und das sind neben Autofahrern auch Radfahrer, Schulkinder, Eltern mit Kinderwagen und Senioren.“