Marktplatz Hünxe: SPD, CDU und FDP sehen „großes Interesse an einer gemeinsamen Lösung“
Die Diskussion um die Zukunft des Marktplatzes in Hünxe scheint festgefahren. Der jüngste Entwurfsvorschlag der Gemeindeverwaltung zum Marktplatz stößt auf erhebliche Ablehnung in großen Teilen der Politik sowie der Gewerbetreibenden. Jetzt über „harte Fronten“ sowie „emotionale Barrieren“ zu reden, sei nicht zielführend. „Wir sind als Kommunalpolitik in der Verantwortung. Deshalb haben wir den Faden aufgegriffen und sind mit der Verwaltung und den Gewerbetreibenden in einen engen Austausch getreten, um eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden und bei diesem Thema endlich voranzukommen“, so die Fraktionsvorsitzenden Horst Meyer (SPD), Michael Wefelnberg (CDU) und Stephan Barske (FDP).
Von einer „Operation am Herzen von Hünxe“ sei in den Medien die Rede und immerhin gehe es um das Erscheinungsbild des Ortskernes für die nächsten Jahrzehnte. „In erster Linie erfüllt der Marktplatz eine Funktion als Nahversorgungszentrum in einer ländlichen Flächengemeinde mit weiten Wegen. Darüber hinaus leben viele Pendler in Hünxe, die mit dem Auto in weiter entfernte Städte zur Arbeit fahren müssen. Deswegen wird der motorisierte Individualverkehr noch eine lange Zeit Realität bleiben, weil er die einzige alltagstaugliche und flexible Möglichkeit zur Fortbewegung ist. Wer außerhalb des direkten Ortskernes lebt oder nach Feierabend noch schnell einkaufen möchte, wird mit dem Auto zum Marktplatz kommen, statt sich extra auf das Rad zu setzen. Diesen Umstand müssen wir sachlich anerkennen, statt Vergleiche zu großen Städten zu ziehen, die eine ganz andere Struktur aufweisen“, so SPD, CDU und FDP.
„Gleichzeitig wünschen sich die Hünxer Bürgerinnen und Bürger eine höhere Aufenthaltsqualität und mehr Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit am Marktplatz. Diesem Anliegen wollen wir selbstverständlich Rechnung tragen“, erklären Meyer, Wefelnberg und Barske. „Leider werden in der Diskussion immer wieder Unvereinbarkeiten zwischen den unterschiedlichen Bedarfen und Wünschen konstruiert. Dem widersprechen wir. Denn ein größtmöglicher Parkraum einerseits und ein attraktiver Platz mit hoher Aufenthaltsqualität und Fahrrad- wie Fußgängerfreundlichkeit sind keine Gegensätze! Es gibt gute Ideen, die die Alte Dinslakener Straße und den Marktplatz ganzheitlich betrachten und durch eine neue Verkehrs- und Parkführung sowie einem ‚Shared Space‘-Konzept diese unterschiedlichen Ansprüche zusammenbringen und möglich machen.“
Jedoch sei der jüngste Verwaltungsvorschlag, der den Gewerbetreibenden beim „runden Tisch“ vorgestellt wurde, zu einseitig und verspiele vielversprechende Gestaltungspotenziale. Daher werde dieser Plan von den drei Fraktionen abgelehnt. Insgesamt sind die drei Fraktionsvorsitzenden aber zuversichtlich: „In unseren Gesprächen stellen wir auf allen Seiten ein großes Interesse an einer einvernehmlichen Lösung fest. Gemeinsam werden wir diese erreichen.“