Landesregierung muss Krise der Kindertageseinrichtungen beenden
Evangelische Kinderwelt Dinslaken berichtet SPD-Vertretern über besorgniserregende Lage der Kitas
Höhere Energiepreise, fehlende Fachkräfte, deutliche Tariferhöhungen: Die KiTa-Träger in NRW stehen derzeit unter einem enormen Druck, mit erheblichen negativen Auswirkungen für Kinder, Eltern und Beschäftigte, schlug einer der größten Träger in Dinslaken, Voerde und Hünxe, die Evangelische Kinderwelt Dinslaken, kürzlich in aller Deutlichkeit Alarm (die NRZ berichtete). Die SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit und René Schneider, begleitet durch Simon Panke (Co-Parteivorsitzender SPD Dinslaken) und Jan Scholte-Reh (SPD-Vorsitzender Hünxe), haben vor diesem Hintergrund den Dialog mit der Geschäftsführung des KiTa-Trägers gesucht.
Im Gespräch machten Reimund Schulz, der ehemalige Geschäftsführer, und sein Nachfolger Timon Mecks deutlich, dass die Hilfsankündigungen der Landesregierung nicht ausreichen werden. Dem stimmt Stefan Zimkeit ausdrücklich zu: „Die Anpassung der KiBiz-Gelder zum 01.08.2024 kommt für viele Einrichtungen angesichts der enorm gestiegenen Betriebs- und Personalkosten zu spät.“ Der für Voerde zuständige Abgeordnete René Schneider fordert daher, die Anpassung der Landespauschalen schon zum Jahreswechsel zu vollziehen. „Wenn die Träger wackeln, müssten die Kommunen einspringen – diese befinden sich aber selbst in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten,“ so Schneider weiter. Deshalb müsse das Land nun sehr kurzfristig die Finanzierung der Kommunen verbessern und endlich echte Verantwortung für die frühkindliche Bildung übernehmen.
Neben Finanzierungsfragen belaste auch der Fachkräftemangel die Träger derzeit enorm. Jeder zusätzliche Personalausfall, zum Beispiel krankheitsbedingt, hat deshalb laut den Kinderwelt-Vertretern Schulz und Mecks massive Folgen für Kinder und Eltern. Notgruppen seien aber kein Versagen der Träger, sondern ein Fehler im System, meint der Dinslakener SPD-Vorsitzende Panke. Es gebe zu wenige praxisintegrierte Klassenzüge an den Berufskollegs – aber nur in diesem Rahmen würden Azubis auch vergütet. Für Dinslaken arbeite die lokale SPD daher derzeit am Konzept eines Ausbildungsfonds, um angehende Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Ausbildung zu unterstützen und zusätzlich junge Menschen für diesen Berufsweg zu gewinnen. „Es geht bei der Verfügbarkeit von zuverlässiger KiTa-Betreuung nicht nur um die frühkindliche Bildung, sondern auch darum, dass Eltern ihrer Berufstätigkeit nachgehen und ihren Alltag planen können,“ so Panke.
Die Abgeordneten Schneider und Zimkeit sagten der Kinderwelt zu, dass die SPD in Düsseldorf weiterhin Druck ausüben werde, um die Situation der Kindertageseinrichtungen zu verbessern.