Kurze Wege zur nachhaltigen Mobilität: Zukunftsprogramm für 1000 Radwege und 1000 Ladesäulen im Kreis Wesel
Wenn das dringend notwendige 1,5-Grad Ziel zur Eindämmung der Erderwärmung eingehalten werden soll, ist es höchste Zeit, Maßnahmen zur CO2-Reduktion nicht nur zu diskutieren, sondern auch zügig umzusetzen. Dies gilt nach Überzeugung der SPD-Kreistagsfraktion Wesel auch für die kommunale Ebene und fordert jetzt in einem Antrag für den Kreistag für die Bereiche Fahrrad- und E-Mobilität entsprechendes Handeln.
Das Konzept für mehr Klimaneutralität
Die SPD-Kreistagsfraktion hat mit ihrem Zukunftsprogramm für 1000 Radwege und 1000 Ladesäulen im Kreis Wesel ein schlüssiges Konzept erarbeitet, wie die Zukunft der emissionsarmen Mobilität im Kreis Wesel aussehen könnte. Denn: Der Kreis Wesel hat 450.000 Einwohner und Einwohnerinnen und über 300.000 Autos. Viele Menschen sind im Flächenkreis Wesel auf einen PKW angewiesen, nicht zuletzt, weil das Angebot des ÖPNV unzureichend ist.
„Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir trotz dieser erschwerten Bedingungen erreichen können, dass sowohl der Individual- als auch der öffentliche Verkehr spürbare Beiträge zu mehr Klimaneutralität beitragen kann“, erläutert Gabi Wegner, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Ziel sei es, unter Inanspruchnahme öffentlicher Fördergelder zu einer bezahlbaren, sozial ausgewogenen und klimaneutralen Mobilität im Kreis Wesel zu kommen.
1000 Radwege
Das Mobilitätskonzept des Kreises Wesel sehe dazu bereits vor, den Alltagsradverkehr zu stärken, so Wegner. „E-Bikes spielen bei unseren Überlegungen eine wichtige Rolle, denn im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrrad hat ein E-Bike einen größeren Aktionsradius und kommt bei mittleren Strecken durchaus als Alternative zum PKW oder zum ÖPNV in Frage“. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich auch im Kreis Wesel viele Menschen Pedelecs, E-Bikes oder Elektroroller zugelegt, um die Ansteckungsgefahr im ÖPNV zu meiden. So sei es nicht verwunderlich, Berufspendler auf E-Bikes immer häufiger im Straßenbild zu sehen. Auch der Anteil von PKWs mit Elektroantrieb oder mit Hybridantrieb sei deutlich gestiegen. „Höchste Zeit also, die die Verkehrs- und Ladeinfrastruktur im Kreis Wesel an die neuen Realitäten anzupassen“, so Wegner.
1000 Ladesäulen
„Die Energieversorgung von E-Bikes und E-Autos benötigt eine andere Logistik als die von Verbrennern“, erläutert Dr. Doris Beer, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, den Ansatz der Sozialdemokraten. Denn für eine Batterieladung werde wesentlich mehr Zeit benötigt als für das herkömmliche „tanken“. Die SPD-Kreistagsfraktion wolle mit ihrem Konzept dann auch genau da ansetzen, wo die PKWs stehen – nachts nahe bei den Wohnungen, tagsüber an den Arbeitsstätten, an Park-and-Ride Parkplätzen, an Ausbildungsstätten, Kultureinrichtungen und Geschäftsvierteln. „Hier verweilen die Menschen längere Zeit und es bietet sich an, die Akkus aufzuladen.“ Dr. Beer ist sich sicher: „Wenn die PKW-Fahrer und Fahrerinnen darauf vertrauen könnten, dass sie an zentralen Einrichtungen ausreichend funktionsfähige Ladestationen für ihre Fahrzeuge vorfinden, wird der Umstieg auf emissionsarme Fahrzeuge weiter beschleunigt.
Zeit um zu Handeln
Mit ihrem aktuellen Antrag an den Verkehrsausschuss gibt die SPD-Fraktion der Kreisverwaltung ein detailliertes Handlungskonzept an die Hand. Dieses zeigt nicht nur Möglichkeiten auf, den Aufbau der Infrastruktur für „1000 Radwege und 1000 Ladesäulen“ kreisweit mit den entsprechenden lokalen Akteuren zu koordinieren und zu fördern. Es fordert den Kreis Wesel ebenfalls dazu auf, im eigenen Zuständigkeitsbereich durch Investitionen in entsprechende Infrastruktur seiner Vorbildfunktion gerecht zu werden. Einen weiteren positiven Effekt sieht die SPD im Bereich des Arbeitsmarktes. Investitionen in den Infrastrukturbereich lassen neue Arbeitsplätze entstehen.
Zum Nachlesen
Hier kann der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion nachgelesen werden: