Jusos Hünxe rufen zu mehr Besonnenheit auf Facebook auf
Die öffentliche Spannung in Fragen der Sicherheit und Flüchtlingspolitik wachse. Auch in den Hünxer Facebook-Gruppen würden sich dazu Kommentare mehren. Das Diskussionsklima sei hitziger geworden. Die Jusos Hünxe wollen deshalb zu mehr Besonnenheit aufrufen.
Seit Wochen würden Aufrufe zu mehr Wachsamkeit in den Hünxer Gruppen geschrieben. Auf angeblich steigende Kriminalität würde mit Regelmäßigkeit hingewiesen. Häufig mischten sich diese Beiträge auch mit Vorurteilen gegen Ausländer und Migranten. Für die Jusos Hünxe steigern sich dadurch einige Bürger in Nervosität und Angst hinein. Den Wunsch nach Sicherheit sprechen die Jusos dabei niemanden ab. Gerade in Zeiten erhöhter Terrorgefahr oder politisch motivierter Straftaten, sei Sorge verständlich. Es dürfe jedoch nicht sein, dass die Angst zum Mentor werde. Maß und Mitte des eigenen Handelns ginge dadurch verloren. Die Jusos verweisen auf steigende Waffenkäufe im Kreis Wesel, die höher als in Köln sein. Sie befürchten die Gründung von Bürgerwehren, die sich im rechtsfreien Raum bewegen könnten. Das „Klima der Angst“, das auf Facebook tagtäglich befeuert werde, motiviere andere erst zu ihren Straftaten, etwa zu Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte.
Das Diskussionsklima unter den entsprechenden Beiträgen sei außerdem hitziger geworden. Das „Dauerdrücken auf die Ausrufezeichen-Taste“ stünde einer vernünftigen Diskussion im Weg. In einigen Fällen würden andere kritische Bürger mit „Gutmensch“ abqualifiziert. Es sei jedoch legitim, dass andere Nutzer auch eine andere Meinung äußern. Das könne kein Grund sein, diesen Naivität zu unterstellen, um sie aus der Diskussion zu halten. Andernfalls würden sich Kommentare sammeln, mit denen sich Nutzer „in ihrer eigenen Paranoia bestätigen und den Untergang Deutschlands herauf beschwören“. Bedachtsamkeit sei hingegen gefragt, um zu maßvollen Diskussionen zurückzukehren.