Junge Familien entlasten – Ungerechte Ü3-Stichtagsregelung abschaffen!
„Die sogenannte Ü3-Stichtagsregelung ist unfair und nicht nachvollziehbar. Sie belastet junge Familien in der Gemeinde Hünxe und in anderen Kommunen. Je nach Situation können es sogar mehrere Hundert Euro sein, die dann im Portemonnaie fehlen. Deshalb gehört sie abgeschafft“, begrüßt der Hünxer SPD-Vorsitzende Jan Scholte-Reh den Vorstoß der SPD-Kreistagsfraktion zur nächsten Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am 16. Juni. „Viele junge Eltern aus Hünxe haben uns auf diese Ungerechtigkeit bei unseren Marktplatzgesprächen und im Rahmen unserer Online-Befragung angesprochen.“
Wenn Kinder das dritte Lebensjahr vollenden, wechseln sie von der U3 zur Ü3-Betreuung. Damit verbunden sind geringere Elternbeiträge. „Durch die Stichtagsregelung müssen Eltern, deren Kinder erst nach dem 1. November drei Jahre alt werden, noch den viel höheren U3-Beitrag bis zum Sommer zahlen“, erklärt die Drevenacker SPD-Kreistagskandidatin und stellv. Bürgermeisterin Waltraud Schilling. „Ein Blick in die Beitragstabelle des Kreisjugendamts zeigt, dass dies monatlich teilweise fast auf den doppelten Betrag hinausläuft. Ein Rechenbeispiel: Die Eltern haben ein Jahreseinkommen von 49.000 Euro. Das Kind besucht 35 Stunden/Woche die Kita und wird im Dezember drei Jahre alt. Statt des monatlichen Ü3-Betrages von 77 Euro, zahlen die Eltern bis zum Sommer den höheren U3-Betrag von 142 Euro. Dies sind dann in der Summe 455 Euro mehr, die bis zum Ende des Kita-Jahres trotzdem mehr gezahlt werden müssen, obwohl das Kind bereits in der Ü3-Betreuung ist“, rechnet Schilling vor. Familien, deren Kinder vor dem 1. November das dritte Lebensjahr vollenden, zahlen sofort den geringeren Ü3-Satz.
Diese Regelung gilt für alle kleineren Kommunen in der Zuständigkeit des Kreisjugendamts. Neben Hünxe sind dies Alpen, Schermbeck, Sonsbeck, Hamminkeln, Neukirchen-Vluyn und Xanten. Dass es auch anders geht, zeigen die städtischen Jugendämter in Dinslaken, Voerde oder Wesel, die keine Stichtagsregelung haben. „Eine Abschaffung sorgt für mehr Familien- und Kinderfreundlichkeit in den betreffenden Kommunen“, schließt Scholte-Reh.