Hünxe: Diese jungen Leute wollen für die SPD in den Gemeinderat
Sie wollen im Hünxer Gemeinderat mitmischen (v.l.) Benedikt Lechtenberg, Marcel Krause, Jan Scholte-Reh, Mendina Scholte-Reh und Dominique Freitag. Nicht im Bild: Thorben Braune. (Foto: Stefan Weber)
Zur Kommunalwahl am 13. September wollen die Hünxer Sozialdemokraten ihren jungen Leuten mehr Verantwortung übergeben. In gleich sechs der 13 Wahlbezirke kandidieren Frauen und Männer unter 40 Jahren und auf der SPD-Reserveliste sind 12 der 25 Kandidatinnen und Kandidaten zwischen 20 und 40 Jahre alt. Einige davon haben Erfahrungen als „sachkundige Bürger“ in den Fachausschüssen oder sind bereits Mitglied im Gemeinderat. Mit dem Slogan „Mehr Herz für Hünxe“ ziehen sie in den Wahlkampf und zusammen wollen sie Bewegung in die Hünxer Politik bringen. Sie setzen auf ein konstruktives Miteinander und sehen sich bei der Gestaltung der Gemeinde als Mittler zwischen den Generationen.
Neue Perspektive und andere Herangehensweise
„Jung sein allein ist natürlich kein Qualitätsmerkmal, aber wir wollen eine neue Perspektive und andere Herangehensweisen in den Rat einbringen und den jüngeren Menschen in Hünxe eine stärkere Stimme bei den großen Zukunftsthemen der nächsten Jahre geben“, erklärt die vor kurzem zur stellvertretenen SPD-Vorsitzenden gewählte Dominique Freitag. „Unsere Generation ist mit der Digitalisierung und dem drohenden Klimawandel groß geworden. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, als junge Menschen bezahlbaren Wohnraum in Hünxe zu finden. Und über den ÖPNV brauchen wir gar nicht erst sprechen.“ Bei solchen Fragen wollen sie mitmischen und diese Themen stärker in den Fokus der Arbeit des Gemeinderates rücken, insbesondere wenn es um die Neugestaltung der Ortskerne in Hünxe, Bruckhausen und Drevenack und weitere Projekte aus dem Städtebauförderungsprogramm „Hünxe 2030“ gehe. Es brauche zudem Anreize, damit junge Menschen in Hünxe bleiben oder nach dem Studium zurückkehren. Gleichzeitig müsse Hünxe lebenswert für hochaltrige Menschen sein. Sie sollen sich möglichst lange in den eigenen vier Wänden selbst versorgen können. Auch dafür brauche es ein solidarisches Miteinander der Generationen, etwa in Form eines Mehrgenerationenwohnens oder durch die Einrichtung einer Taschengeldbörse, bei der junge Menschen ältere Mitbürger bei alltäglichen Aufgaben unterstützen und sich etwas dazu verdienen.
SPD-Fraktionschef Horst Meyer freut sich auf eine lebendige Ratsarbeit in den nächsten Jahren: „Wir sind zusammen ein starkes Team. Die Jüngeren bringen viele neue Ideen und Herzblut ein. Das macht Spaß und steckt an. Umgekehrt lernen sie von den Erfahrungen der älteren Ratsmitglieder. Das ist ein schönes Geben und Nehmen. Dieses Miteinander auf Augenhöhe ist nicht selbstverständlich“, so Meyer.
„Uns geht’s um Lösungen für die Menschen“
An der Aufstellung des Bürgerwahlprogramms haben die jungen Sozialdemokraten maßgeblich mitgewirkt. So geht der umfangreiche Beteiligungsprozess zum Wahlprogramm, bei dem rund 300 Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen in einer Online-Umfrage und in drei Dorfwerkstätten eingebracht haben, auf die Initiative des 33-jährigen SPD-Vorsitzenden Jan Scholte-Reh zurück, der die SPD als Spitzenkandidat auf Platz 1 bei den Kommunalwahlen anführt. „Wir leben in einer schönen Gemeinde. Doch wir können mehr. In den nächsten Jahren wollen wir zeigen, wie viel Potenzial in Hünxe steckt. In unserem Bürgerwahlprogramm machen wir zahlreiche Vorschläge, über die wir mit Politik und Verwaltung ins Gespräch kommen wollen. Wenn verschiedene Ideen zusammenkommen, kann daraus etwas Gutes entstehen. Uns geht’s um Lösungen für die Menschen, denn sie sollen gerne in unserer Gemeinde leben. Parteipolitische Reflexe nützen keinem was“, so Scholte-Reh.
Wenn es nach den Sozialdemokraten geht, sollen Kinder und Jugendliche in der Politik selbst eine Rolle übernehmen und mitreden können. „Vereinzelt gab es bereits eine begrenzte Jugendbeteiligung in der Hünxer Politik, etwa bei der Gestaltung der Skate-Anlage in Hünxe oder beim Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept. Das waren gute Ansätze, aber nicht ausreichend“, meinen Benedikt Lechtenberg und Marcel Krause. Für die neue Wahlperiode haben sie bereits ein umfassendes Konzept für einen Jugendrat erarbeitet. Die Kandidaten sind optimistisch: „Wir wollen dazu im neuen Rat überparteiliche Mehrheiten organisieren“, so Mendina Scholte-Reh. Immerhin: Von anderen Parteien gäbe es schon positive Signale. „Die letzten Jahren zeigen, dass Kinder und Jugendliche sehr wohl Interesse an politischen Themen haben, Gehör finden, mitbestimmen wollen und sich Gedanken über ihre Zukunft und ihre Umwelt machen“, erklärt Mendina Scholte-Reh.
Das Bürgerwahlprogramm wird in den kommenden Tagen in pointierter Fassung an alle Haushalte verteilt und kann in voller Länge auf der Website der SPD Hünxe gelesen werden: www.spd-huenxe.de/#programm
Das sind die „jungen Kandidaten“ der SPD Hünxe für den Gemeinderat im Überblick:
- Marcel Krause, 28 Jahre, Wahlbezirk 2/Bruckhausen, Krantechniker und DJ, Vorsitzender des Vereines zur Förderung der Dorfgemeinschaft Bruckhausen und brachte sich politisch bei der Diskussion um den Sportplatz Bruckhausen ein
- Jan Scholte-Reh, 33 Jahre, Wahlbezirk 3/Bruckhausen, Abgeordnetenmitarbeiter im Landtag NRW, seit 2014 Mitglied im Gemeinderat und Vorsitzender der SPD Hünxe.
- Thorben Braune, 37 Jahre, Wahlbezirk 4/Bruckhausen und Bucholtwelmen, Bauingenieur und sachkundiger Bürger im Planungs- und Umweltausschuss
- Dominique Freitag, 33 Jahre, Wahlbezirk 5/Hünxe, angehende Verwaltungsfachwirtin und sachkundige Bürgerin im Sozialausschuss
- Benedikt Lechtenberg, 27 Jahre, Wahlbezirk 8/Hünxe, VdK-Referent für den Bereich Soziales und Kommunales und sachkundiger Bürger im Schulausschuss
- Mendina Scholte-Reh, 32 Jahre, Wahlbezirk 12/Drevenack, ist als Erziehungswissenschaftlerin im Bereich Forschung und Lehre tätig, schreibt an ihrer Doktorarbeit und ist sachkundige Bürgerin im Sozialausschuss.
Auf der Reserveliste kandidieren (der Reihe nach) Jan Scholte-Reh (Platz 1), Thorben Braune (Platz 3), Dominique Freitag (Platz 6), Mendina Scholte-Reh (Platz 8), Benedikt Lechtenberg (Platz 10), Marcel Krause (Platz 13), Jan Holloh (Platz 14), Tim Kleinelsen (Platz 15), Henning Henze (Platz 16), Daniel Milewski (Platz 17), Lisa Hülser (Platz 18) und Mario Walbrodt (Platz 19).