Hafen für Hünxe: SPD sagt Unterstützung zu
Bei einem Besuch des Hünxer Unternehmens HDB Recycling GmbH zeigen sich die Vertreter der SPD-Fraktion im Kreis Wesel beeindruckt von der Innovationskraft, mit der das Unternehmen nicht nur die Rohstoff-, sondern jetzt auch die Energiewende am Niederrhein maßgeblich voranbringen will. Dafür ist, nach Auskunft von HDB, „der trimodale Ausbau der vorhandenen Infrastruktur zwingend notwendig“. Konkret geht es dabei um Pläne für den Bau eines Parallelhafens am Wesel-Datteln-Kanal auf Höhe des Betriebsgeländes des Recycling Unternehmens. So werde, laut Geschäftsführer Frank Tielkes, aus der bereits vorhandenen, dualen Anbindung an das bestehende Straßen- und Schienennetz, die für die Expansion des Unternehmens dringend benötigte trimodale Lösung.
Die im vergangenen Jahr in Betrieb genommene „R-Gestein“-Anlage bildet dabei das „Herzstück“ der gesamten Anlage. Nach Aussage des Co-Geschäftsführers Mirco Curic, produziert die Anlage aktuell nahezu 800.000 t Recyclingbaustoffe pro Jahr. Das sei ungefähr so viel, wie zwei herkömmliche Kieswerke jährlich an Kies und Sand verarbeiten würden. Die Gesellschaft plane, die Produktion im nächsten Jahr schrittweise zu steigern. Mehr sei momentan nicht realisierbar, da der Abtransport über die Straßen- und Schienenanbindung dann mit täglich mehr als 224 LKW-Ladungen an seine Grenzen stoße. „Um das tatsächliche jährliche Recyclingpotenzial der Anlage in Höhe von über einer Million Tonnen irgendwann einmal voll ausschöpfen zu können, brauchen wir also unbedingt eine Hafenanbindung“, so Curic weiter.
Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen auch der Kreis Wesel in der Rohstoff- und Energieversorgung steht, fordert Dr. Peter Paic, stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokraten im Kreistag Wesel, „alle maßgeblichen Kräfte in Politik und Verwaltung auf, gemeinsam Lösungen für eine schnelle Umsetzung der Hafenbaupläne zu finden.“ Bisher lasse die den Sozialdemokraten geschilderte Resonanz bei den für das Genehmigungsverfahren wichtigen Stellen offensichtlich zu wünschen übrig. „Dabei hängt der Erfolg von solch revolutionären Verfahren, wie die uns heute präsentierte Vergasung von Rest- und Abfallstoffen aus dem Baustoffrecycling zu wiederverwendbaren Ausgangsstoffen für die Herstellung von E-Fuels und Wasserstoff, maßgeblich von der Geschwindigkeit ab, mit der sie umgesetzt werden,“ so Paic weiter. „Wenn wir diese Entwicklungen hier bei uns verschlafen, profitieren am Ende andere Regionen vom Know-how unserer Unternehmen.“ Das sei unbedingt zu verhindern.