Grünflächenpflege im Golddorf Hünxe
Die Pflege der Grünflächen und der öffentlichen Plätze in der Gemeinde Hünxe sorgt zurzeit für einigen Unmut. So werde die Hünxer SPD in allen Ortsteilen auf das schlechte Erscheinungsbild Straßen und Plätze angesprochen. „Gerade in den letzten Wochen erleben wir durch die Wetterverhältnisse einen starken Unkrautwuchs. Es kommt aus allen Fugen. Jeder Hausbesitzer kann davon ein Lied singen. Genauso ist es eben leider auf unseren öffentlichen Plätzen und Straßen. Wir verstehen, dass sich die Menschen nicht wohlfühlen und derzeit werden wir dem Titel ‚Golddorf‘ ganz und gar nicht gerecht, den Hünxe einst vor langer Zeit erhalten hat“, erklärt SPD-Fraktionschef Horst Meyer. Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Durch den starken Unkrautwuchs kommt der Bauhof mit nur 17 Mitarbeitern kaum hinterher. Wir sind eine Flächengemeinde mit drei großen Ortskernen. Die Männer und Frauen unseres Bauhofes leisten gute Arbeit, doch es sind zu viele Aufgaben auf zu viel Fläche mit zu wenig Personal. Auf diese Weise können nicht alle Ecken regelmäßig gesäubert werden, wie es eigentlich sein müsste“, wirbt Meyer um Verständnis für die Arbeit des Bauhofes, dessen Mitarbeiter leider immer wieder persönlich mit Kritik angegangen würden. Zudem seien viele Hauseigentümer selbstverantwortlich. Denn grundsätzlich gelte gemäß Hünxer Straßenreinigungssatzung (siehe auf www.huenxe.de), dass in den sogenannten Anlieger- bzw. Wohnstraßen, die nicht der Durchfahrt dienen, alle Grundstückseigentümer den Bordstein und die Straße bis zur Straßenmitte selbst sauber halten müssten – weshalb diese auch keine Gebühren zur Straßenreinigung zahlten, erinnert er.
„Gepflegte Grünflächen, Spielplätze und Sportanlagen machen eine attraktive Gemeinde aus. Der Pflegezustand vieler Flächen führt jedoch immer wieder zu Diskussionen. Dabei sind wir uns alle einig: Die Grünflächenpflege muss besser werden, damit sich die Menschen hier wohlfühlen und Gäste gerne zu uns kommen und zum Beispiel mit dem Fahrrad durch unsere Dörfer fahren. Ein attraktives Umfeld steigert die Bereitschaft, sich in den Ortskernen aufzuhalten und zu verweilen“, ergänzt SPD-Fraktionsvize Werner Schulte. Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation sei eine effizientere Organisation der Grünflächenpflege mithilfe der Digitalisierung. So habe die SPD bereits 2018 auf Initiative von Schulte einen sogenannten ‚Grünflächenkataster‘ beantragt. Seine Idee dahinter: „Durch die Erhebung und Aufbereitung von Daten zu Lage, Größe, Beschaffenheit, Bepflanzung, Personalausstattung und Zeitaufwendung können Pflegestandards festgelegt werden, die bessere Steuerungsmöglichkeiten erlauben“, so Schulte und verspricht sich davon eine Grundlage für eine systematisierte, effizientere Grünflächenpflege. Im Kern gehe es um eine bessere Organisation der Prozesse. Nach dem Beschluss im Frühjahr 2018 wartet die Hünxer Politik auf die Umsetzung. Immerhin: Aus Anlass einer SPD-Anfrage zur letzten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr vor der Sommerpause 2021 berichtete die Verwaltung nun, dass die Digitalisierung des kommunalen Bauhofes nun sukzessive angegangen werden solle. So sollen zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen und mit Rechnern ausgestattet werden. Auch eine entsprechende und vielversprechende Software sei bereits im Gespräch, um die Aufgaben des Bauhofes künftig besser und zielgerichteter zu steuern. Darauf aufbauend könnte ein solcher Grünflächenkataster und Grünflächenpflegeplan erstellt werden.
Meyer und Schulte erwarten nun von Bürgermeister Buschmann, der als Verwaltungschef die Organisationsgewalt innehat, die Digitalisierung des Bauhofes voranzutreiben und konkrete Vorschläge, wie eine bessere Grünflächenpflege aus Sicht des Bürgermeisters langfristig erreicht werden könne. Außerdem sollten Grundstückseigentümer mit mehr Nachdruck dazu aufgefordert werden, Bürgersteige und Straßen in ihrem Bereich sauber zu halten. Vielen sei diese Aufgabe wohlmöglich gar nicht bekannt. Deswegen sollte ein entsprechendes Merkblatt als Information beim Versand der nächsten Gebührenbescheide beigelegt werden, um an die Pflicht zur Gehwegreinigung zu erinnern.