Im Goldrausch: Besuch beim örtlichen Imker
Auf Schatzsuche begaben sich die Hünxer Sozialdemokraten, als sie Imker Jörg Ihling-Höfer in der Zeit der Honigernte über die Schulter schauten. Unter dem Markennamen „Hünxergold“ züchtet dieser mit Partner Stefan Höfer Bienen und vertreibt Honig sowie Produkte aus Bienenwachs. Vize-Bürgermeister Jan Scholte-Reh schlüpfte dafür mit Ratsherr Benedikt Lechtenberg und Fraktionsmitglied Henning Henze in die Imkeranzüge und begleitete den Imker zu Bienenstöcken am Binnenbruchweg. Wissenswertes über das Leben der Honigbienen nahmen die SPD-Vertreter ebenso mit wie sorgenvolle Töne zum Insektensterben.
Vier von fünfzehn Bienenvölker unterhält Jörg Ihling-Höfer am Hünxer Ortsrand. Entlang einer dichten Brombeerhecke gehen die fleißigen Tiere ihrem Tagwerk nach. Die Faszination für die gestreiften Insekten hat den Bienenzüchter schon in der Kindheit gepackt, in der Oma und Onkel der Imkerei nachgingen. „Wenn ich mal einen großen Garten habe, züchte ich Bienen“, fasste er den Entschluss. Im Jahr 2018, kurz nach dem Umzug von Dinslaken nach Hünxe, zogen schon die ersten Bienenvölker ein. Mit der Zeit reichte das Grundstück nicht mehr aus und an anderen Stellen wurden Bienen beherbergt. Der Leidenschaft für die summenden Nektarsammler gehen die Imker neben Beruf und Familie nach. Stefan Höfer absolvierte zudem eine Schulung zum Bienensachverständigen, um andere Imker in Fragen der Bienengesundheit zu unterstützen.
Kenntnisreich informierte Jörg Ihling-Höfer seine Gäste über das Imker-Handwerk und den Bienenalltag. „Rauch bringe ich nicht zum Einsatz“, erklärt er, als er die Bienenstöcke öffnet, um Honigwaben zu entnehmen. „Die Bienen würden denken, dass ein Feuer ausgebrochen ist. Panisch würde sie sich mit Honig vollsaugen und daher träge werden und nicht, weil es sie entspannt“. Für die Honigproduktion sind die Bienen der Rasse Carnica viel unterwegs. „Bis zu fünf Kilometer können sie fliegen, wenn es sich lohnt. In der Regel sammeln sie aber Blütennektar in einem Umkreis von einem bis drei Kilometer“, so der Imker. Dass Bienen auch geschickte Tänzer sind, erfuhren die SPD-Vertreter ebenfalls, denn der Weg zu ergiebigen Futterquellen wird durch Tanzbewegungen beschrieben.
Bunte Gärten und Blühstreifen böten den Insekten Gelegenheit zum Nektarsammeln. Besonders Kornblumen und Klee seien Bienenmagneten. Dabei machte der Bienenzüchter deutlich: „Honigbienen geht es gut, denn der Imker kümmert sich“. Sorgen müsse man sich vor allem um Wildbienen und andere Insekten machen. Insektenfreundliche Bepflanzungen im eigenen Garten und im öffentlichen Grün seien wichtig. Diese Einschätzung teilt auch die Hünxer SPD, die vom informativen Austausch viel mitnehmen konnte. „Lasst uns unsere Grünflächen natürlicher gestalten – Insekten brauchen keine perfekt geschnittenen Rasenflächen, sondern blühende Lebensräume“, greift Jan Scholte-Reh den Gedanken auf und betont mit Blick auf die Bienenzucht: „Das Imker-Handwerk hat traditionell eine große Bedeutung in unserer Gemeinde. Das süße Gold prägt nicht nur die allseits beliebte Hünxer Honigkirmes, sondern lockt auch eine große Kundschaft an. Gleichzeitig spielen die Honigbienen in Sachen Bestäubung eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Hünxergold und den zahlreichen Imkern in unserer Gemeinde danken wir deshalb für ihre leidenschaftliche Arbeit“.