Freifunk in Hünxe: Werner Schulte will „Bürgernetz“ aufbauen
„Mit dem Freifunk-Konzept möchte ich gemeinsam mit Privat- und Geschäftsleuten rund um die Marktplätze und Ortskerne ein öffentliches WLAN für freien Zugang zum Internet schaffen“, erklärt der Hünxer SPD-Bürgermeisterkandidat Werner Schulte. Dafür warb er bereits bei dessen Bürgerforum im Frühjahr und nahm im Vorfeld Kontakt zum Verein ‚Freifunk Rheinland‘ auf. „Das Betreiben solcher ‚Bürgernetze‘ ist kostenlos für die Nutzer und steigert die Attraktivität unserer Gemeinde.“
Hauptproblem bei öffentlichen WLAN-Netzen ist die sogenannte Störerhaftung: wenn etwa jemand auf illegale Inhalte des Internets zugreift, wird dafür der Inhaber des Anschlusses haftbar gemacht. Nicht so beim Freifunk, bei dem der Internetzugriff über speziell programmierte Internetrouter erfolgt. Freifunker erschaffen so völlig legal ein unabhängiges Netzwerk. „Jeder kann so einen Router sehr günstig kaufen, ihn daheim oder im Geschäft aufstellen und so gemeinnützig der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Mehrere solcher Router verbinden sich schließlich untereinander. So entsteht nach und nach ein flächendeckendes WLAN-Funknetz, das für jedermann freizugänglich ist“, erläutert er. „Am meisten gefällt mir der Gedanke der Gemeinschaftlichkeit. Je mehr mitmachen, desto größer der Nutzen für alle; ganz im Sinne von ‚miteinander möglich machen‘.“
„Im Jahr 2015 sind Smartphones und Laptops nicht mehr wegzudenken. Stellen Sie sich vor, Sie trinken beim Bruckhausener Bäcker einen Kaffee oder essen eine Pizza am Hünxer Markt und können über ihr Tablet nebenbei arbeiten oder sich mit Freunden austauschen“, beschreibt Schulte. „Touristen, die mit dem Rad unser Dorf besuchen, könnten sich durch WLAN schnell orientieren, Informationen zu Hünxe über das Internet abrufen und sogar ihre fotografierten Bilder sichern. Freifunk bietet auch für unseren ländlichen Bereich eine Chance. Viele Kommunen machen es bereits vor und sind mit der Resonanz sehr zufrieden, weil viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen.“
Nicht nur für die Marktplätze sei Freifunk interessant. „Ich denke etwa an die Hünxer Schulen. Unsere Kinder und Enkel wachsen ganz selbstverständlich mit den digitalen Medien auf und lernen den Umgang damit bereits im Unterricht“, meint Schulte. „Vergessen wir auch die hier lebenden Flüchtlinge nicht, für die das Internet häufig die einzige Möglichkeit zum Kontakt mit den Familien in der fernen Heimat ist.“ Diese Ansätze könne man diskutieren.
Das sei aber nicht die einzige Herausforderung: „Wir müssen den Breitbandausbau für schnelles Internet in der gesamten Gemeinde forcieren. Für junge Familien, Freiberufler und Firmen ist Breitbandinternet heute so wichtig wie Strom und Wasser“, so Schulte. In den großen Ortsteilen sei ein schneller Internetzugang zwar garantiert, aber es gäbe immer noch Ecken in der Gemeinde, die unzureichend versorgt sind. Schulte begrüßt daher alle Initiativen von Land und Bund, die den Ausbau im ländlichen Bereich fördern wollen. Was die Gemeinde hier zusätzlich steuern könne, müsse ausgereizt werden.