Bruckhausen im Wandel
SPD-Fraktionschef Horst Meyer und SPD-Ratsmitglied Jan Scholte-Reh werfen einen Blick auf den Wandel im Ortsteil Bruckhausen sowie auf aktuelle Herausforderungen und Voraussetzungen für eine gute Dorfentwicklung.
Bruckhausen. Die Hünxer SPD zeigt sich über die jüngsten Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Wefelnberg zur demografischen Entwicklung im Ortsteil Bruckhausen verwundert, nachdem das Dorf lange Zeit durch dessen Fraktion vernachlässigt worden sei. „Es überrascht, dass man nun einen Handlungsbedarf sieht, der bereits lange bekannt war“, so SPD-Fraktionschef Horst Meyer. Jedoch sei nicht der Strukturwandel mit der Zechen-Schließung in Lohberg für die demografische Entwicklung verantwortlich, erklärt Meyer. „Ursache für die stagnierende Bevölkerung in Bruckhausen ist, dass hier (anders als in Hünxe) seit Jahrzehnten keine neuen Baugebiete geschaffen wurden. Potenzielle Bauprojekte in Bruckhausen wurden auf- und beiseitegeschoben, obwohl diverse Überlegungen zum Heinrich-Heine-Weg schon lange existierten, die man hätte aktiv verfolgen können.“
Forcieren notwendiger Wohnbauprojekte
Auch veränderte Familienstrukturen seien ein Faktor: „Wenn früher 6 oder mehr Personen unter einem Dach lebten, sind heutige Haushalte kleiner, so dass auf der kaum veränderten Wohnraum-Gesamtfläche weniger Menschen lebten. Gleichzeitig erleben wir im Brömmenkamp einen schrittweisen Generationswechsel von Alt zu Jung. Doch für die Senioren, die ihr Haus verkaufen wollen, gibt es in Bruckhausen kaum Wohnungsangebote. Ähnlich geht es jungen Menschen, die hier nichts finden und daher wegziehen müssen. Das Ergebnis: Die Bevölkerung stagniert“, so Scholte-Reh als Mitglied des Sozial- und Demografie-Ausschusses.
„Die Wohnprojekte im Bereich Heinrich-Heine-Weg/Waldweg sowie parallel zum Kleinen Feldweg den Brömmenkamp hinauf müssen vorangetrieben werden. Erfreulicherweise laufen die vielversprechenden Gespräche der Verwaltung mit Grundstückseigentümern, Planungsbehörden etc. bereits. Das Projekt im Bereich des Heinrich-Heine-Wegs/Waldwegs könnten 2025/2026 konkretisiert und die Öffentlichkeit über belastbare Pläne informiert werden.“ Ziel sei es, Wohnraum für alle Bedarfsgruppen zu schaffen, einschließlich bezahlbaren Wohnraums und seniorengerechter Wohnoptionen. Im Übrigen erfreue sich Bruckhausen im Vergleich zu anderen Ortsteilen einer hervorragenden Nahversorgung und einer guten Angebotsvielfalt: So besitze der Danziger Platz als schlagendes Herz des Dorfes einen Nahversorger, diverse Ärzte, Bäckereien mit Café-Möglichkeiten, ein im Kreis Wesel und darüber hinaus bekanntes Restaurant und weitere Angeboten. Komplettiert wird dies durch eine traditionsreiche Gaststätte und einem Vereinsheim mit Restaurantbetrieb.
Eine neue Kita für Bruckhausen
Zum Kita-Neubau im Brömmenkamp klärt die SPD auf: „Der Bau ist durch die Hünxer Politik bereits beschlossen worden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende müsste eigentlich wissen, dass es nicht an vermeintlichen Widerständen im Hünxer Rat liegt, sondern an Verschleppungen beim zuständigen Bauordnungsamt im Kreis Wesel unter der Aufsicht des CDU-Landrats. Erfreulicherweise hat nach Angaben des Bürgermeisters der Kreis Wesel mittlerweile die Pläne genehmigt. Es geht also voran“, so Meyer. Die Sozialdemokraten sehen einen großen Bedarf an weiteren Kita-Plätzen in Bruckhausen. Doch statt des Standorts im Brömmenkamp hätte man im Sinne einer langfristigen Dorfentwicklung den großen Wurf an der Grundschule am Waldweg wagen sollen, um dort neben einer Sanierung der Grundschulgebäude eine Kita zu schaffen, um den gesamten Bereich zu einem Schul- und Bildungszentrum für Familien in Bruckhausen zu entwickeln. „Dies hätte auch bei vielen Menschen Zustimmung gefunden“, wissen die Sozialdemokraten aus Gesprächen im Dorf. Nun sei die Entscheidung auf den Brömmenkamp gefallen und müsse nun im Sinne junger Familien und unter Erhalt der dortigen Freizeitflächen umgesetzt werden.
Sport- und Freizeitquartier für die gesamte Dorfgemeinschaft
„Das neue Sport- und Freizeitzentrum wird neben einer Sportanlage eine Bolzwiese (als Festplatz nutzbar), einen Abenteuerspielplatz und ein Veranstaltungsforum beinhalten“, freuen sich Meyer und Scholte-Reh. Tatsache sei aber auch: Dass dies so komme, sei der Verdienst der Menschen und Vereine in Bruckhausen, die für eine solche Lösung lange gegen politische Widerstände gekämpft haben. Noch bis zum Schluss wollten die CDU und andere Akteure Teile des alten Sportplatzes verkaufen und zubetonieren. „Dies konnte zum Glück verhindert werden. Nun entsteht dort ein Treffpunkt für alle Generationen“, sind Meyer und Scholte-Reh stolz auf das Erreichte. Die Lehre daraus: „Wir brauchen mehr Wohnraum, doch ausreichend Freizeitflächen sind für ein attraktives Umfeld ebenfalls notwendig. Bruckhausen hat knapp über 4.000 Einwohner, doch nur zwei Spielplätze. Gerne kommen wir mit der CDU darüber ins Gespräch, wie wir langfristig in Bruckhausen mehr (darunter auch bezahlbaren) Wohnraum schaffen, die schulischen Gebäude modernisieren und attraktive Freizeitflächen gestalten können“, schließen Meyer und Scholte-Reh.