Azubi-Ticket: Studierende und Azubis müssen gleich behandelt werden!
„Gerade auch für die in der Gemeinde Hünxe und im Kreis Wesel lebenden Auszubildenden wäre das ein großartiger Erfolg und eine tolle Verbesserung“, meint Jan Scholte-Reh, SPD-Vorsitzender in Hünxe, denn zum 1. August 2019 soll das „Azubi-Ticket“ in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden. Das lange von der SPD und den Gewerkschaften geforderte Ticket ermöglicht es Auszubildenden, landesweit mit Bus und Bahn zu fahren. Als Vorbild dient dabei das Semesterticket für Studierenden. Der Haken: „Während Studierende für ihr Ticket teilweise nur knapp 34 Euro im Monat zahlen, sollen Azubis dafür 80 Euro leisten. Das ist ungerecht“, kritisiert Scholte-Reh und fordert Gleichbehandlung.
„Nachdem die neue Landesregierung hier zwei Jahre lang gezögert hat, war die Einführung eines Azubi-Tickets überfällig. Auszubildende sind häufig auf Bus und Bahn angewiesen, um überhaupt zum Ausbildungsbetrieb oder zur Berufsschule zu kommen. Nicht alle haben ein Auto. Das gilt besonders für junge Menschen aus dem ländlichen Raum wie dem Kreis Wesel“, erklärt der Hünxer Sozialdemokrat. „Viele müssen in benachbarte Dörfer und Städte, manche sogar tief ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland.“ Allerdings seien monatlich 80 Euro für Auszubildende mit knapper Vergütung zu teuer. Scholte-Reh: „Schon jetzt zahlen Azubis je nach Regionalverbund eher weniger, während ihre Freunde an der Universität sogar nur knapp 34 Euro zahlen. Auszubildende und Studierende sollten gleich behandelt werden. Die Landesregierung muss nachbessern.“
Staat muss in die ÖPNV-Infrastruktur im ländlichen Raum investieren!
Mindestens genauso wichtig sei, dass Bund und Land den Fokus auf die Infrastruktur im ländlichen Raum verstärkten. „Wir reden über Tempolimits auf Autobahnen und weitere Steuern auf Spritpreise, um die Umwelt zu schützen. Das geht an der Alltagsrealität der Menschen vorbei, die aufs Auto angewiesen sind. Wir brauchen einen flächendeckenden, starken und günstigen ÖPNV. Deswegen muss der Staat mehr in die Mobilität im ländlichen Raum investieren und auch andere, innovative Mobilitätskonzepte fördern.“, so Scholte-Reh. „Wenn Busse in unregelmäßiger Taktung mit häufigen Verspätungen und teuren Fahrkartenpreisen unattraktiv sind, dann fahren die Leute selbstverständlich mit dem Auto, stehen im Stau und stoßen Schadstoffe aus.“