Antrag im Kreistag: SPD im Kreis Wesel fordert Herdenschutzzentrum für Nutztierhalter – Fokus auf Unterstützung für kleine und nebenberufliche Weidetierhalter
Die SPD-Kreistagsfraktion im Kreis Wesel beantragt die Einrichtung eines Herdenschutzzentrums im Kreis Wesel, das den wachsenden Herausforderungen durch Wolfsrisse entgegentreten soll. Die Forderung folgt auf ein kürzliches Treffen mit Weidetierhaltern (s. PM der SPD vom 31.10.24), die auf die drängende Situation vieler Schafzüchter und Nutztierhalter aufmerksam machten. Mit dem Antrag geht die SPD nun gezielt auf die konkrete Umsetzung der Herdenschutzmaßnahmen ein und legt dabei besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse kleinerer, oft nebenberuflich betriebener Weidetierhaltungen.
„Die Belastung durch Wolfsrisse trifft kleinere Betriebe besonders hart. Sie haben oft nicht die Mittel, um kostspielige Schutzmaßnahmen alleine zu finanzieren,“ erklärt
Dr. Peter Paic, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Deshalb wollen wir mit einem regionalen Herdenschutzzentrum eine Anlaufstelle schaffen, die gezielt auch diesen Haltern Unterstützung bietet.“
Laut Antrag soll das geplante Herdenschutzzentrum eine zentrale Rolle bei der Beratung der Weidetierhalter im Kreis Wesel übernehmen und eine „schnelle Eingreiftruppe“ beinhalten, die in Wolfsrissfällen schnell reagieren kann. Dabei setzt die SPD auf enge Kooperation mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), um die Schadensmeldungen und behördlichen Anforderungen zu beschleunigen und den bürokratischen Aufwand für die Halter zu reduzieren.
Ein zusätzlicher Schwerpunkt des Antrags liegt auf der Flexibilisierung der Förderzeiträume für Schutzmaßnahmen wie Zäune. Derzeitige Richtlinien sehen lange Intervalle vor, doch häufig führen Naturereignisse wie Sturm oder Hochwasser zu Schäden, bevor diese Zeiträume ablaufen. Die SPD fordert daher eine Anpassung der Förderzeiträume, um den Tierhaltern im Kreis eine nachhaltige und bedarfsgerechte Unterstützung zu bieten.
„Es ist nicht nur wichtig, dass unsere großen Betriebe im Herdenschutz unterstützt werden,“ so Dr. Peter Paic. „Auch die vielen kleinen Halter, die als Hobby oder im Nebenerwerb zur Landschaftspflege und Artenvielfalt beitragen, brauchen Lösungen, um ihre Tiere zu schützen und weiter zur Kulturlandschaft des Niederrheins beizutragen.“