70 Jahre SPD in Hünxe: „Immer gestaltende Kraft“
„Wir feiern heute 70 Jahre SPD in Hünxe. Es ist viel passiert: Es gab Höhen, es gab Tiefen, doch wir waren stets an vorderster Front dabei, waren immer gestaltende Kraft in unserer Gemeinde“, begrüßt der SPD-Vorsitzende Jan Scholte-Reh die zahlreichen Gäste der Jubiläumsfeier im Vereinsheim des BSV Bruckhausen.
Zunächst sprachen der hiesige Landtagsabgeordnete Norbert Meesters sowie Bundestagskandidat Jürgen Preuß ein Grußwort. Meesters resümierte die gute Zusammenarbeit zwischen Ortsverein und Abgeordneten. Er lobte die Lebendigkeit des Ortsvereins Hünxe: „70 Jahre hört sich zunächst nach einem alten Geburtstag an. Das Gegenteil ist der Fall: Die Hünxer SPD hat sich stark verjüngt. Es gibt eine gute Mischung aus Erfahrung und frischen Ideen.“ Preuß ergänzte. Durch seine Kandidatur lerne er gerade die SPD im ganzen Kreis Wesel kennen. Er sei gerne aus Kamp-Lintfort für diesen Abend über den Rhein gekommen. „Ich bin unter Freunden. In den vergangenen Wochen seit Beginn meiner Kandidatur habe ich den Ortsverein Hünxe als aktiv und leidenschaftlich kennengelernt. Mit Euch an meiner Seite habe ich keine Sorge um den anstehenden Wahlkampf.“
Im Anschluss führte eine vom Juso-Vorsitzenden Benedikt Lechtenberg moderierte Talkrunde durch die Geschichte der Hünxer Sozialdemokraten. Gerda Wolterhoff („Grande Dame der SPD Hünxe“), Detlef Günther (Mitbegründer der Jusos, langjähriger SPD-Vorsitzender), Uwe Methling (ehem. Fraktionsvorsitzender), Marion Hülser (seit 20 Jahren AsF-Vorsitzende) sowie Stephan Barske (jetziger Fraktionsvorsitzender) berichteten über die Geschichte und erzählten Anekdoten aus ihren Erlebnissen.
Wolterhoff erzählte über ihre Zeit, als sie die erste Frau im Gemeinderat Hünxe wurde. Damals musste sie sich als einzige Frau in einer von Männern bestimmten Domäne durchsetzen. Sie begründete auch die AsF („SPD-Frauen“) in Hünxe mit und ist mit ihren fast 90 Jahren (davon 65 Jahre in der Partei) noch hochaktiv.
Günther und Methling berichteten über die vielen Aktivitäten der damals neuen Jusos: Fahrten zu den Karl-May-Spielen in Elspe, regelmäßige Disco-Abende und die Begründung der Ferienspiele, die heute noch sehr erfolgreich von der Gemeinde organisiert werden. Damals hätte es noch Auseinandersetzungen zwischen den „Jungen“ und den „Alten“ gegeben. „Es wurde nicht gerne gesehen, dass die Jungen in der Kommunalpolitik mitmischen wollen“, meinten Beide. Dies habe sich mittlerweile geändert. „Es gibt nichts Wichtigeres als junge und motivierte Leute als Nachwuchs für unsere Partei.“
Hülser, seit 20 Jahren AsF-Vorsitzende, erzählte viele Geschichten, die sie gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen erlebte. Dabei sei es immer um die Politik im Kleinen wie im Großen gegangen: ob Anti-Kriegs-Demonstrationen, Anträge zu Parteitagen, Mahnwachen oder der Lyrik- und Prosaabend, der vor kurzem zum 40. Mal stattfand.
Als Fraktionschef im Rat nannte Barske die Erfolge der SPD. So waren die Sozialdemokraten federführend bei der Umsetzung des Haushaltssicherungskonzepts und der Verwirklichung aller Sanierungsmaßnahmen, um die Gemeinde weiterhin lebens- und liebenswürdig zu erhalten – ohne dabei einzelne Gruppen gegeneinander auszuspielen. Nicht zu vergessen sei die Gesamtschule Hünxe, die seit 1998 zu einer großen Erfolgsstory wurde, die aber zuvor zu heftigen Diskussionen in der kommunalen Politik führte. „Letztlich hat sich die SPD zum Wohle der Schülerinnen und Schüler sowie der Attraktivität der Gemeinde Hünxe gemeinsam mit anderen Parteien durchgesetzt“, so Barske.
Es ging nicht nur um die Vergangenheit. „Schreibt Eure Wünsche und Ideen für Hünxe und die SPD auf“, bat Scholte-Reh. „Denn eines haben wir heute wieder gesehen. Die SPD ist nicht einfach eine Organisation; nein, es sind wir alle als Menschen, die gestern, heute und morgen diese tolle Geschichte schreiben.“ Im Anschluss gab es eine deftige Grünkohlmahlzeit und Dessert ehe der Abend bei Musik und Tanz ausgiebig gefeiert wurde.
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